Pressemitteilung: Karlspreisverleihung an die oppositionellen Aktivistinnen aus Belarus

25.05.2022

An Christi Himmelfahrt wird im Krönungssaal des Aachener Rathauses der Karlspreis an die belarussischen Bürgerrechtlerinnen Maria Kalesnikava, Swetlana Tichanowskaja und Veronica Tsepkalo verliehen.

 

 

„Der Karlspreis würdigt drei mutige Aktivistinnen, die eine friedliche und demokratische Bewegung in Belarus in Gang gesetzt haben. Sie kämpfen unbeugsam für freie Meinungsäußerung sowie demokratische Grundrechte in ihrem Land. Voller Mut und Überzeugung treten sie somit für unsere europäischen Werte der Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie ein. Dieses Engagement beeindruckt mich zutiefst. Wir müssen uns darüber bewusst werden, dass die Freiheit, in der wir leben, keine Selbstverständlichkeit ist“, sagt die Europaabgeordnete Sabine Verheyen (CDU).

Die Oppositionsführerin Tichanowskaja und ihre beiden Mitstreiterinnen Kalesnikava und Tsepkalo gelten als Leitfiguren der demokratischen belarussischen Opposition. Gemeinsam leisteten sie im Wahlkampf und bei Demonstrationen Widerstand gegen den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko.

Nach der Wahl im August 2020 wurde Lukaschenko trotz massiver Betrugsvorwürfe zum Sieger erklärt. Dies löste Massenproteste aus, die gewaltsam niedergeschlagen wurden. Tausende Regierungskritiker wurden festgenommen oder mussten fliehen.  Auch Tichanowskaja und Tsepkalo flohen ins Exil. Kalesnikava, die in Belarus blieb, wurde verhaftet und zu elf Jahren Gefängnis verurteilt. Tichanowskaja und Tsepkalo werden persönlich bei der Verleihung dabei sein. Für Kalesnikava wird ihre Schwester den Preis entgegennehmen.

„Diese drei Frauen stehen stellvertretend für alle mutigen Bürgerrechtler und Bürgerrechtlerinnen in Belarus, die wegen ihres Einsatzes für Freiheit und Demokratie brutal unterdrückt werden. Sie sind ein wahres Vorbild und eine große Inspiration für alle demokratischen Freiheitskämpfer. Die Verleihung des Karlspreises an die drei Belarussinnen ist daher das richtige Zeichen der Unterstützung für die belarussische Opposition“, so Verheyen.

Hintergrund

Der Internationale Karlspreis zu Aachen gilt als einer der bedeutendsten europäischen Preise und wird seit 1950 alljährlich an Christi Himmelfahrt verliehen. Mit dem Karlspreis werden Persönlichkeiten oder Institutionen ausgezeichnet, die einen wesentlichen Beitrag für die Verständigung und die Internationale Zusammenarbeit im Europäischen Raum geleistet haben. Namensgeber dieser Auszeichnung ist Karl der Große. Die Preisträger werden vom Direktorium der Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen ausgewählt.

>> Hier finden Sie die Pressemitteilung als PDF-Form.

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