Pressemitteilung: Close erhält den LUX-Publikumspreis 2023

Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments haben in ihrer heutigen Sitzung in Brüssel den diesjährigen Gewinner des LUX-Publikumspreises gekürt: Der Film „Close“ des belgischen Regisseurs Lukas Dhont erhält die begehrte Auszeichnung, die an europäische Koproduktionen vergeben wird.

"Close" erzählt die Geschichte von Léo und Rémi, zwei engen Freunden im ländlichen Wallonien. Nachdem sie auf eine weiterführende Schule wechseln, werden sie mit Gerüchten über ihre Beziehung konfrontiert, was zu einer Entfremdung zwischen ihnen führt. Als Rémi tragischerweise Selbstmord begeht, kämpft Léo mit Schuldgefühlen und versucht, mit der Unterstützung von Rémi's Mutter Sophie und seinem Bruder Charlie mit dem Verlust umzugehen. Das Jugenddrama wurde für mehr als 50 Auszeichnungen wie beispielsweise für den besten internationalen Film der Oscarverleihung 2023 nominiert und erhielt neben dem LUX-Publikumspreis 2023 auch den Großen Preis der Jury beim Filmfestival von Cannes 2022.

„Der diesjährige Gewinner „Close“ ist ein mitreißender Film, der das europäische Publikum begeistert, aber auch bewegt. Regisseur Lukas Dhont gelingt es, eine packende Geschichte über Freundschaft und Verantwortung zu erzählen und bringt so Themen wie Verlust und den Prozess der Trauerbewältigung einem breiten Publikum näher.“, erklärt Sabine Verheyen, Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung.

„Mit dem LUX-Preis werden großartige europäische Filme ausgezeichnet und einem breiten Publikum über Grenzen hinweg zugänglich gemacht. Ich freue mich sehr, dass die Bürgerinnen und Bürger durch die verschiedenen Vorführungen in ganz Europa sowie durch die Bewertungsmöglichkeit miteinbezogen werden. Der LUX-Publikumspreis wird so zu einem wahrhaft europäischen Filmpreis. „Close ist ein hervorragendes Beispiel für den europäischen Film und ich freue mich, dass dieses eindrucksvolle Werk mit dem LUX-Publikumspreis ausgezeichnet wurde“, so Verheyen.

Der diesjährige Preisträger konnte sich im Finale gegen die Filme Burning Days (Emin Alper), Alcarràs – Die letzte Ernte (Carla Simón), Triangle of Sadness (Ruben Östlund) und Irrlicht (João Pedro Rodrigues) durchsetzen.

 

Hintergrund

Der „LUX-Filmpreis – der europäische Publikumsfilmpreis“ (Kurzform: LUX-Publikumspreis) des Europäischen Parlaments und der European Film Academy verdeutlicht das kulturelle Engagement des Europäischen Parlaments. Die Initiative fördert damit die kulturelle Vielfalt und bietet dem europäischen Kino und der europäischen Kunst konkrete Unterstützung.

Beim LUX-Publikumspreis handelt es sich um eine gemeinsame Weiterführung des ehemaligen LUX-Preises – des Filmpreises des Europäischen Parlaments, der 2007 ins Leben gerufen wurde – und des 1997 eingeführten People’s Choice Award der European Film Academy in neuem Gewand. Die nominierten Filme schärfen das Bewusstsein für aktuelle gesellschaftliche und politische Fragen, beziehen die Zuschauer so in Debatten über Europa ein, dass sie wirklich angesprochen werden, und sind Ausdruck der Schönheit und Vielfalt des europäischen Kinos.

Mit dem Preis werden weiterhin Brücken der Verständigung in Europa geschlagen, indem Filme ins Rampenlicht gerückt werden, die sich mit der öffentlichen Debatte in Europa auseinandersetzen.

Mit der Auszeichnung soll den Menschen die Politik ein Stück nähergebracht werden, indem die europäischen Zuschauer die Möglichkeit erhalten, ihre Stimme für einen oder mehrere nominierte Filme abzugeben und sich so aktiv einzubringen. Ziel ist es, das Publikum durch inspirierende europäische Filme in Debatten über Europa einzubeziehen.

Das Europäische Parlament ist überzeugt, dass das Kino als kulturelles Massenmedium ausgezeichnet geeignet ist, Diskussionen und Denkprozesse rund um Europa und seine Zukunft anzustoßen. Die European Film Academy, die mehr als 4 000 Filmemacher aus ganz Europa vereint, widmet sich seit ihrer Gründung im Jahr 1988 der Förderung der europäischen Filmkultur.

Die Vorauswahl der Finalistenfilme wurde von einer Jury, bestehend aus Vertretern der europäischen Filmbranche, getroffen. Die nominierten Filme sind in den 24 Amtssprachen der EU untertitelt und wurden bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises am 10. Dezember 2022 in Berlin öffentlich vorgestellt.

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