Europas wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der Ukraine setzt starkes Zeichen der Solidarität

Am Dienstag hat das Europäische Parlament mit breiter parteiübergreifender Zustimmung die Verlängerung des Abkommens über die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit zwischen der EU und der Ukraine beschlossen.

Ein zentraler Bestandteil bleibt das weltweit größte Forschungsrahmenprogramm „Horizont Europa“ mit einem Budget von 95,5 Milliarden Euro. Ukrainische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können weiterhin ohne finanzielle Beitragsverpflichtung an europäischen Forschungsprojekten teilnehmen. Das sichert bestehende Kooperationen und schafft neue Perspektiven in Klimaschutz, Digitalisierung und Gesundheitsforschung.

Russlands völkerrechtswidriger Angriffskrieg hat nicht nur unermessliches menschliches Leid verursacht, sondern auch die wissenschaftliche Basis der Ukraine schwer erschüttert. Viele Forschende mussten ihre Heimat verlassen, Labore und Universitäten wurden zerstört. Die EU reagiert mit gezielter Unterstützung: Das Programm MSCA4Ukraine stellt 25 Millionen Euro für Stipendien geflüchteter Forschender bereit, während EIC4Ukraine mit 20 Millionen Euro innovative Start-ups fördert. Ein Beispiel ist das KI-gestützte Schreibtool Grammarly, gegründet von ukrainischen Entwicklern, das heute weltweit führend ist.

Für Forschende in der Ukraine selbst schafft die EU über ERC4Ukraine Zugang zu 500 offenen Stellen in europäischen Forschungsprojekten. Das Human Frontier Science Program unterstützt gezielt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Gesundheitsbereich. Mit der Excellence Hubs Initiative werden Mentoring-Programme gefördert, die Spitzenforschung vor Ort stärken.

Mit der Verlängerung dieses Abkommens setzt Europa ein klares Zeichen: Unsere Solidarität mit der Ukraine geht weit über wirtschaftliche und militärische Hilfe hinaus – sie reicht tief in Wissenschaft und Forschung. Doch unser Engagement muss weitergehen.

In der Plenarsitzung am Dienstag erinnerte das Europäische Parlament zudem an den ersten Jahrestag des Todes von Alexei Nawalny – ein weiteres Opfer von Putins repressivem Regime. Sein Kampf für Demokratie und Menschenrechte bleibt unvergessen. Sein Tod führt uns vor Augen: In der Ukraine werden auch Europas Sicherheit und Zukunft verteidigt. Unsere Antwort darauf kann nur entschlossenes Handeln sein. Wir dürfen nicht nachlassen, die Ukraine auf allen Ebenen zu unterstützen – in der Verteidigung, im Wiederaufbau und in der Wissenschaft. Jeder Weg zum Frieden muss auf der Achtung der Souveränität, Unabhängigkeit und territorialen Integrität der Ukraine beruhen – im Einklang mit dem Völkerrecht. Und klar ist auch: Es kann keine Verhandlungen über die Ukraine ohne die Ukraine geben.

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