Ein Verbot von Payment for Order Flow - Der Falsche Schritt für Kleinanleger

In den letzten Jahren haben Neobroker wie Trade Republic, Scalable Capital oder justTRADE erfolgreich dazu beigetragen, den Zugang zum Finanzmarkt zu erleichtern und die Aktienkultur zu stärken. Gerade junge Menschen haben den Kapitalmarkt als wichtigen Baustein ihrer privaten Altersvorsorge entdeckt.

Ein Verbot von Payment for Order Flow (PFOF), wie es eine Mehrheit im Europaparlaments nun beschlossen hat, wird diesem positiven Trend einen erheblichen Dämpfer versetzen.

Die Befürworter des Verbots argumentieren mit Interessenkonflikten, Kostentransparenz und Ausführungsqualität. Doch anstatt die Herausforderungen schrittweise anzugehen, wird mit einem Komplettverbot ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen. Eine vernünftige Lösung rückt in weite Ferne, während die Kosten für Wertpapiertransaktionen für Kleinanleger steigen.

Die Entscheidung, die die Ampelparteien im Europäischen Parlament für ein Verbot von PFOF vorantrieben, wirkt wie ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die den Kapitalmarkt für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich machen wollen. Die höheren Handelskosten gehen direkt auf das Konto dieser ideologisch motivierten Entscheidungsträger.

Die Kapitalmarktregulierung sollte den Weg für innovative Lösungen ebnen, anstatt bewährte Praktiken zu unterbinden. Ein differenzierter Ansatz, der die berechtigten Anliegen nach Transparenz und Qualität berücksichtigt, wäre der richtige Weg. Kleinanleger und Neobroker verdienen eine Finanzmarktregulierung, die ihre Interessen unterstützt, statt sie zu behindern. Ein Verbot von PFOF ist nicht nur der falsche Schritt, sondern auch ein Rückschlag für eine vielfältige und zugängliche Finanzwelt.

 

Hintergrund

Im Rahmen der neuen Finanzmarktregulierung hat sich das Europaparlament für ein Verbot von Payment for Order Flow (PFOF) ausgesprochen. PFOF beschreibt die Praxis, bei der Handelsplattformen, insbesondere sogenannte „Neo Broker“ wie Trade Republic, Scalable Capital oder justTRADE, Aktienorder an bestimmte Handelsplätze weiterleiten und dafür im Gegenzug eine finanzielle Rückvergütung erhalten. Durch diese Rückvergütung können Neo Broker ihren Kunden niedrige Order-Gebühren anbieten. Das Verbot dieser Praxis soll bis spätestens Sommer 2026 in Kraft treten.

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